125 Jahre elektrische Strassenbahn in Budapest

Die Geschichte der Budapester Strassenbahn

Die Städte Buda, Pest und Óbuda (mit damals benutzten deutschen Namen: Ofen, Pesth und Altofen) wurden im 19. Jahrhundert immer wichtiger - und grösser. Der Zuwachs erforderte neue Verkehrsmittel und es mangelte auch nicht an Unternehmungsgeist: 1827 wurde zum Beispiel eine Hängebahn in Form einer "Monorail" aus Holz, geschleppt von Pferden, zwischen Kõbánya und Pest in einer Länge von 8 km gebaut. Befördert wurde hauptsächlich Baumaterial für die wachsende Stadt aus den Steinbrüchen (der Name des heutigen Ortsteil Kõbánya bedeutet einfach "Steinbruch"), gelegentlich wurden aber auch Personen mitgenommen. Allerdings war das Projekt nicht besonders erfolgreich, und die Trasse wurde schon 1828 abgebaut und als Brennstoff verkauft (ein Teilnachbau gibt's im Verkehrsmuseum).


Pferdetram am heutigen Kálvin tér (Bildquelle: Wikipedia)

Ab 1832 fuhren Pferdeomnibusse in Pest, und am 30.7.1866 startete die erste Pferdebahnlinie zwischen dem heutigen Kálvin tér und dem heutigen Újpest városkapu - beide jetzt Stationen auf der U-Bahnlinie M3. Ab 18.5.1868 hatte auch Buda eine Pferdetram, zwischen der Lánchíd (Kettenbrücke) und Újlak (später nach Óbuda verlängert, mit einem zweiten Linie nach Zugliget). Am 17.11.1873 schlossen sich die drei Städte zu Budapest zusammen, die Bahnen vereinigten sich vorerst aber nicht.

Erst als die Pester Gesellschaft PKVT 1878 die Budaer Gesellschaft BKVT gekauft hat, wurden die Netze miteinander verbunden: 1879 über die Margit híd (Margaretenbrücke), die schon vom Anfang an für die Aufnahme von Gleise vorbereitet war. Die neue Gesellschaft hiess am Anfang BpKVT, dann nur noch BKVT. Sie hat für die wichtigsten Hauptstrassen und Strassenzüge Konzessionen und Bezugsrechte erhalten, und damit wurden die Grundlagen für den schienengebundenen Budapester ÖPNV gelegt. Es gab aber immer noch weitere Möglichkeiten, und der junge Ingenieur Mór Balázs machte sich bereits 1885 bei der Stadt für von Maschinen gezogene Strassenbahnen stark. Dabei ging es um Dampfstrassenbahnen, aber auch die sehr neue elektrische Traktion wurde bereits ins Spiel gebracht.


Die erste Budapester "Elekrtische" am 28.11.1887 vor dem Westbahnhof (Bildquelle: villamosok.hu)

Von der Firma Siemens & Halske stammte deshalb die Idee einer Vorführanlage, um die Bürger zu überzeugen, dass diese Art von Betrieb funktionsfähig und ungefährlich ist. Man benutzte für diesen Versuchsbetrieb die Grosse Ringstrasse, die damals neu und deshalb noch ohne Pferdestrassenbahnen war. Tatsächlich wurde die Genehmigung am 1.10.1887 erteilt und schon am 28.11.1887 fuhr die Bahn! Die Fahrzeuge waren vorher auf der Weltausstellung 1883 in Wien im Einsatz und damit war die Spurweite von einem Meter vorgegeben. Da Oberleitungen natürlich unerwünscht waren, entwickelte die Fa. Siemens & Halske eine unterirdische Stromzufügung mit 145 V-Gleichstrom in einem Kanal unter einer der Schienen. Die Versuchsbahn fuhr zwischen Nyugati pályaudvar (Westbahnhof) und Király utca, mit drei Fahrzeugen: zwei Trieb- und einem Beiwagen und die höchste erlaubte Geschwindigkeit war 10 km/h.

Der Versuch war ein grosser Erfolg: die Genehmigungen für die "permanenten", und schon in Normalspur zu bauenden Linien Egyetem tér - Orczy tér und Széchenyi rakpart - Hõsök tere (heutige Namen) wurden 1888 und 1889 erteilt. Man redete jetzt nur noch von elektrischen Linien, obwohl die dafür gegründete Gesellschaft BVV laut Vertrag auch Dampflokomotiven bereithalten musste, für den Fall, dass die elektrische Traktion doch versagt. Diese Maschinen wurden dann 1891 auf der Dampftramway Richtung Kõbánya und Új Köztemetõ benutzt.


Szent István körút am 25.11.2013

Die erste elektrische Linie wurde am 30.7., die zweite am 10.9.1889 dem Publikum übergeben. Beide Strecken existieren heute nicht mehr, sie wurden vom Obus abgelöst. Die ehemalige Versuchsbahn - 1889 auf 1435 mm umgebaut - gibt es aber noch als Teil der Linien 4 und 6. Und seit 2007 fahren dort auch wieder Fahrzeuge der Firma Siemens: die Combino Supra, zur Zeit mit 54 m die längsten Strassenbahnwagen der Welt.

Und hier, auf dem Grossen Ring, noch präziser auf der Linie 4, fanden am 25.11.2012 die Veranstaltungen anlässlich der 125-Jahrfeier mit einem Fahrzeugkorso und mit Sonderfahrten statt.

Das Programm in fünf Abschnitten:

Versammlung im Nebel
Die Parade
Fahrzeugausstellung am Széll Kálmán tér
Die Strassenbahnkorso
Am eigentlichen Geburtstag

Hoffentlich gefällt's diese Reportage, bei der ich versucht habe, viele Ortsbestimmungen, Links und Extra-Informationen im Text zu verstecken, damit sie nicht nur für Kenner von Budapest geniessbar ist!

Versammlung im Nebel

Vor der Parade am 25.11. versammelten sich die teilnehmenden Fahrzeuge in Süd-Buda. Ich habe mich entlang ihres Weges positioniert, obwohl ich dabei nicht besonders viel Glück hatte: es gab starken Nebel, der mir das Fotografieren schwer gemacht hat. Andererseits war das unglaublich stimmungsvoll auf einer merkwürdiger Weise:

Ich bin 20 Minuten früher in der Irinyi József utca gelandet, und war deshalb sauer auf mich, ich hätte doch ein bisschen mehr schlafen können... dann erschien plötzlich der erste Nostalgiezug des Tages, der UV 3888+6010+3885 - 30 Minuten vor geplanter Zeit! Alles hat einen Sinn, muss ich sagen. Ein bisschen später kam auch der aus Amsterdam zurückgeholter HTw 2624. Der Fahrer hielt kurz für mich, da hatte ich mehr Chancen für ein Foto.

Auf der Rampe der Petõfi-Brücke: Schneekehre Nr. 7671 links, die "Kleinwagen" - HTw 611 und 436 rechts.

Da Fotografieren nicht so einfach ging (ich habe immer noch eine "Bridge" und keine DSLR), habe ich lieber einen Video gemacht, worauf auch die anderen teilnehmenden zu sehen sind.

Die Parade

Die auf der Parade teilnehmenden Fahrzeuge - von denen wir eben nur einige gesehen haben, denn nicht alle kamen auf diesen Weg - versammelten sich bei der Remise Budafok. Von dort sind sie in einer abgestimmten Reihenfolge gestartet, damit sie auf der Linie 4 eine Parade zwischen den Planwagen bildeten. Um 9:38 fuhr der erste von ihnen von Újbuda-központ ab - ein historischer Triebwagen, der einerseits der älteste unter den anwesenden war, andererseits aber gar nicht so aussah:

BKV 2624 (links) wurde 1906 als Triebwagen Typ "G" Nummer 270 der Strassenbahngesellschaft BVVV bei der Budapester Firma Schlick gebaut. Nach 53 Jahren wurde er mit einem Stahlaufbau modernisiert. Weitere 53 Jahre später ist er wieder hier, denn zwischen 1986 und 2004 befand er sich bei einem Museumsverein in Amsterdam. In den letzten zwei Jahren wurde er von der BKV instand gesetzt, und trägt nun ein helles Gelb, das in den 1970er und 80er Jahren benutzt wurde. Rechts: der 2xTriebwagen mit der Nummer 611 der Strassenbahngesellschaft BKVT sieht dagegen wirklich alt aus: er wurde 1908 ebenfalls bei der Firma Schlick gebaut (die Firma Ganz wurde erst später zum "Hausliefertant" von Budapest), und bis 1976 benutzt. 1987 wurde er, als erstes Stück der BKV-Nostalgiaflotte für die damalige 100-Jahresfeier historisch aufgearbeitet. Aufnahmeort: bei der Kreuzung József körút/Baross utca.

Links: Tw 1074 wurde 1912 für die BKVT in Kistarcsa gebaut. Die Serie "V", der dieser Tw angehört, war einer der robustesten und am stärksten motorisierten in Budapest: in den 1950er haben diese Tw in der HVZ manchmal 3 Beiwagen durch die Váci utca gezogen! 1958 bekam dieses Exemplar einen Wagenkasten, der dem des 2624 ähnelt, aber etwas grösser ist, und so war er bis 1984 im Einsatz. 1991 wurde er in seinen ursprünglichen Zustand zurückgebaut, aber wegen seines Achsabstandes von 4500 mm darf er heutzutage nur begrenzt auf dem Budapester Schienennetz fahren. Hinter 1074 kamen der Tw 436 der BVVV (Schlick Bj. 1913) und der "Muki"-ATw Nr. 7061 mit der Lore 8610 (rechts).

Aus den Anfangsjahren der Elektrischen (das ungarische Wort "villamos" bedeutet genau das) gibt es leider keine einsetzbaren Fahrzeuge. Aus der ersten Serie der normalspurigen Wagen - dem Typ "A", der 1888-1894 beschafft wurde - existiert zwar der Tw 92, der schon in den 1910er Jahren abgestellt und auf "1" umnummeriert wurde, er steht aber im Verkehrsmuseum und ist nicht fahrfähig. Die Lore 8610 entstand 1932 wahrscheinlich aus dem Untergestell eines Wagens dieses Typs, sie wurde daher vom ATw Nr. 7061 (Bj. 1927) über die Linie 4 geschleppt.

Mit dabei war auch die Schneekehre Nr. 7141, die 1964 nach dem Muster der aus "Muki"-ATw umgebauten Schneekehren als Neubau entstanden ist. Diese recht selten im Einsatz sichtbaren Winterdienstfahrzeuge dürfen normalerweise auf der Grossen Ringstrasse nicht fahren, da die grossen rotierenden Bürsten zu nah an die erhöhten Bahnsteige kommen, jetzt hat man aber vorher Messfahrten gemacht, und sichergestellt, dass nichts passieren wird. Aufnahmeort: Rákóczi tér.

Links: natürlich ging es nicht ohne einem der früher weit verbreiteten und weltweit bekannten UV-Züge - und endlich durfte auch wieder ein zweiachsiger Beiwagen mitgeführt werden, so wie es auf stark belasteten Linien üblich war! Seit der Ausmusterung dieser Züge konnten die passenden Beiwagen wegen fehlender Papiere nicht mehr eingesetzt werden. Der Zug 3885 (Ganz 1965) + 6010 (Dunakeszi 1954) + 3888 (Ganz 1965) trug die besondere Liniennummer "125".

Rechts: der "Bengáli" Nr. 492 aus Debrecen - in Budapest ehemals als FVV/BKV 1233 im Einsatz- wurde 1964 in der Hw Füzesi für Budapest gebaut. Er verbrachte aber nicht viel Zeit in der Hauptstadt: bereits nach 19 Jahren wurde er ausgemustert und 1984 nach Debrecen abgegeben. Zur Zeit ist er als Dauerleihgabe in der Hauptstadt. Aufnahmeort: Erzsébet körút/Wesselényi út.

Links: noch nicht wirklich historisch war die CSMG2-Traktion 1358 (Ganz 1971) + 1408 (Ganz 1972), die nach der Parade mehrere Runden als Planzug auf der Linie 4 gedreht hat. Diese Zugbildung war aber sogar noch 2012 im Einsatz, als die Strecke in der Salgótarjáni út, die den Combinos der Linien 4 und 6 als Zuführungsstrecke zum Btf. Hungária dient, erneuert wurde. Aufnahmeort: Haltestelle Wesselényi utca.

Rechts: während die Parade noch im Lauf war, kam der HTw 1074 schon vom Széll Kálmán tér zurück, um dann noch eine Runde auf der ganzen Linie 4 zu machen (Aufnahmeort: Oktogon). Die anderen Zweiachser (2624, 611 und 436) fuhren über die Linie 18 von Széll Kálmán tér nach Újbuda-központ, man hatte also wirklich die Qual der Wahl, denn auf allen Routen konnte man einfach nicht dabei sein.

Solo Tatras fuhren in Budapest nur kurze Zeit auf der Linie 59 (Moszkva tér - Farkasrét, Kiss Ferenc tér), aber bei dieser Feier liess man diese Betriebsart wieder aufleben: das ursprüngliche Modell T5C5 wurde von Nr. 4165 (CKD 1980), das modernisierte von Nr. 4001 (CKD 1978) vertreten. Letzterer war der zweite Prototyp der T5C5, und als Nr. 8012 sogar in Prag unterwegs. 1979 kam er nach Budapest, wurde 2003 von Ganz-Transelektro und der BKV modernisiert und als Typ T5C5K bezeichnet. Jetzt heisst er sogar T5C5K2, nachdem er unlängst eine HU bekommen hat. Aufnahmeort: die Haltestelle Király utca.

Die Hannoverschen TW6000 fahren in Budapest im Regelbetrieb nie in Traktion, aber für die Parade präsentierte die BKV einen solchen Zug auf dem Grossen Ring, bestehend aus den Wagen 1576 + 1591 (ex Hannover 6037 und 6055). Der Buckel, der gerade vom Zug durchfahren wird, ist der Tunnel der "Kisföldalatti", die hier über den Sammelkanal unter dem Grossen Ring geführt werden musste.

Das, was wir eben gesehen haben, nun in Bewegung!

Fahrzeugausstellung am Széll Kálmán tér

Nach der Parade, und während der Pendelfahrten gab es am Széll Kálmán tér eine "lebendige" Fahrzeugausstellung: die Wende- und Reservegleise waren voll mit Bahnen, die auch von Innen besichtigt werden konnten - das heisst die Kinder durften sich in den Fahrersitz setzen, Haltestellen ansagen, klingeln, und ihren Eltern auf die Nerven gehen :)

Links: etwas abseits stand ein Combino mit einer im Innenraum aufgebauten Modellbahnanlage, sowie die Fahrzeuge der Parade, die nicht an den Pendelfahrten teilnahmen: die Schneekehre Nr. 7141, der "Muki", die TW6000, und ein UNIMOG-Zweiwege-Fahrzeug der BKV.

Rechts: auf dem Reservegleis der seit Jahren nicht mehr benutzten Wendeschleife der früheren Linie 56 stand unter anderem der Tw 1303. Er ist kein Linienwagen, und der BKV gehört er auch nicht mehr: der Verein MAVITE hat ihn nach seiner Ausmusterung gekauft, um ihn mal fahren zu lassen. Er ist kein normaler Ganz Gelenkwagen, sondern der Vorfahre der KCSV7: nach der Wende diente er als Versuchsträger für Choppersteuerung. Er war als Linie 23 geschildert, die 2000 eingestellt und zum Teil durch die Linie 1 ersetzt wurde (die zur Zeit letzte eingestellte Strassenbahnroute in Budapest).

Zum Vergleich waren auch der "normale" CSMG2 Nr. 1313 und der KCSV7 Nr. 1352 ausgestellt.

Die Strassenbahnkorso

Nach der Parade gab es eine Pause; der "Bengáli" machte währenddessen eine Runde zum Parlament und zurück, dann startete der Nostalgiebetrieb auf dem Grossen Ring zwischen Széll Kálmán tér (früher Moszkva tér) und Blaha Lujza tér. Interessant ist vielleicht zu erwähnen, wie sich die BKV in Sache "Strassenbahnnostalgia" verändert hat: das 100-Jubiläum wurde 1987 noch ziemlich gross gefeiert, mit Pendelfahrten mit zwei eben neugebauten Nostalgiewagen (HTw 611 und 463), sogar mit passender speziellen Fahrkarte. Nach der Wende wurden aber keine grosse Feier mehr gemacht: bei annfälligen Jahresfeier lud der Oberbürgermeister Journalisten ein, und das war's, man konnte die alten Wagen im TV-Nachrichtenschau ansehen. Dass nach der Erneuerung der Grossen Ring doch etwas derartiges gab, war eher die Ausnahme, nur teil der "Public Relations" der Stadtführung. Nach 2000 wurden die Stimmen, dass das so nicht gut ist, stärker: Vereine wurden gegründet, "Zivilen" wollten sich in etwas "einmischen", das bisher als interne Sache des Verkehrsbetriebes und Verkehrshistoriker angesehen war. Nach Änderungen in der BKV gab es dann endlich wachsende Empfangsbereitschaft von "drinnen": bei dem 120-Jahresfeier gab es schon Rundfahrten mit drei historischen Wagen in der Stadt. Und nur fünf Jahre später:

BKVT 611, BKVT 1074, BVVV 436, BKV 2624, DKV 492 sowie die CSMG2- und KCSV7-Traktionen, und der UV-Zug (letzterer machte grössere Runden in der Stadt und tangierte die Pendel-route nur) waren im Einsatz - ständig mindestens ein Sonderzug in Sicht, wo immer man auch stand. So etwas habe ich in Budapest noch nicht erlebt! Aufnahmenort: Margit híd.

Die CSMG2-Traktion war durch die schwarze Liniennummer etwas besonderes: die BKV ist in den 1970er von dieser auf Linienschilder mit schwarzem Schrift auf weissem Hintergrund übergegangen. Die Mehrheit der Anwesenden hat das vielleicht nicht gemerkt, aber für Strassenbahnfans war das ein schönes Plus. Aufnahmeorte: links Széll Kálmán tér, rechts Nyugati tér.

Links: vorm Start der "Korso" haben die Altwagen auf dem Verbindungsgleis zwischen Linie 4/6 und 59/61 gewartet. Und die Leute haben dann auch ihnen gewartet, die Interesse war nicht zu übersehen :) Rechts: HTw 1074 in der Szent István körút.

Um Nyugati tér: HTw 611 und die KCSV7-Doppeltraktion. Ein KCSV7 ist ein CSMG2, der in den 1990er von Ganz-Hunslet und Ganz-Ansaldo modernisiert wurde. Diese fuhren nie gekoppelt im Planverkehr, sie waren für die Linien 4 und 6, wo diese Betriebsart nötig war, einfach zu unzuverlässig. Aber da der 25.11. kein normaler Tag war, konnte man die seltene Traktion 1344 + 1345 (Ganz 1970) fotografieren und probieren.

Links: HTw 2624 war der Star des Tages. Es war auch schön, zu sehen, dass die Organisatoren auf Details aufpassten: siehe die Beschilderung "4-6", die zeigte, dass der Wagen nur ein Teil der Routen befuhr! Links: der "Bengáli" am Oktogon.

Da die Lichtverhältnisse noch immer nicht perfekt für Fotos waren, habe ich den Pendelwagen viel gefilmt.

Oktogon, richtung Nyugati tér blickend: links die KCSV7-Traktion, rechts der UV auf der Sonderlinie "125", die die Pendelroute nur tangiert hat.

Die meisten Fahrgäste der Linien 4 und 6 wussten von der Feier anfangs nichts, sie freuten sich aber über die alten Fahrzeuge. Fahrgastwechsel war allerdings - neben den Endstationen - nur an den Haltestellen Nyugati tér, Oktogon und Király utca (wo vor 125 Jahren die Versuchsbahn hielt) möglich. Der Fahrgastfluss war allerdings einseitig: aussteigen wollte keiner, da konnte man also auch nicht einsteigen! Es war wie ein wahr gewordener Traum, so viele alte Bahnen mit frohen Menschen herum zu sehen!

Am eigentlichen Geburtstag

Die grossen Feierlichkeiten für das 125-Jahresfeier fanden am Sonntag, dem 25.11. statt, aber auch auf dem eigentlichen "grossen Tag" gab's 'was zum Erleben: der aus Amsterdam zurückgeholte und aufgearbeitete HTw 2624 machte mehrere Runden auf der "Promenadelinie", der 2er:

Links: auf solchen Bilder wie dieses kann man erkennen, wie hoch dieses Fahrzeug gebaut ist. Wegen des (für Budapester Verhältnisse immerhin) kleinen Achsabstandes wackelte es komisch auf den Trassenfehler, wie man in den alten Zeiten daran gewöhnt war. Rechts: im Gegensatz zu Sonntag schien auf diesem Tag manchmal sogar die Sonne! Aufnahmeorte: Fõvám tér und Kossuth Lajos tér.

Da ich im Rückkehr dieses Wagens viel Arbeit habe, war dieser auch für mich ein wichtiger Tag, und habe viel Videos gemacht - wieder ein wahr gewordener Traum!

Links: in in den Kurven quietschte es schön - obwohl hier (Ecke Kossuth Lajos tér/Szalay utca) auch Drehgestellwagen Lärm machen - nur in einer etwas anderen Tonlage :) Rechts: in der Haltestelle Széchenyi tér (vormals Roosevelt tér).

Spätabendliches Fahrerlebnis der rauhen Art, mit vollem Fahrgastraum - es war sehr "retro", aussteigen wollte schon wieder keiner :)

Beide Veranstaltungen waren grosse Erfolge - vielen Dank geht an alle, die an ihnen mitgewirkt haben!


Nach oben   Zurück auf die Hauptseite