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Amsterdam's Strassenbahnmuseen im Jahre 2003

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Amsterdam führt bekanntlich ein reges Leben, und auch das Erhalten von alten Fahrzeuge hat in dieser Stadt eine bewegte Geschichte, mit mehreren Vereine, die sich damit beschäftigen. Die EMA mit der Museumslinie, das Verkehrsmuseum AOM, und die Bussammlung MUSA... Um 2004 ereignete sich aber ein unangenehmer Vorfall, indem die Gemeinde (Stadt) das Recht, die von den zwei letzteren Vereinen benutzten Standorte - die Remise Tollenstraat und die Garage Oost - zu benutzen, widerrufen hat. Die beiden Geländen mussten 2005 "evakuiert" werden; einige Exponaten wurden an anderen Museen/Vereinen weitergegeben, andere mussten an nicht mit dem Strassenbahnnetz verbundenen Standorte untergebracht werden - eine unschöne Geschichte war das!

Das alles war aber im Oktober 2003, als ich zufällig die Gelegenheit hatte, die Remise Tollenstraat zu besuchen, noch nicht bekannt...

Betriebshof/Werkstatt Tollensstraat

Die alte Remise am Bellamyplein, die wegen ihrer Architektur als Nationalmonument anerkannt wurde, war 2003 noch als Wagenhalle und Werkstatt für alten Strassenbahnen der Vereine benutzt.

Zu der Sammlung (der seitdem reduziert werden musste) gehörten Fahrzeuge verschiedener Generationen. Links ist zum Beispiel ein Wegmann/DÜWAG Zweirichtungsgelenk-Sechsachser aus Kassel zu sehen, daneben ein Amsterdamer Zweiachser, und daneben ein PCC aus Den Haag. Rechts sehen wir eine Reihe von Amsterdamer Oldtimer: einen blauen Zweiachser, einen "rundnasigen" Gelenkwagen, und einen Lenkdreiachser.

Links: dieser Triebwagen wurde 1904 bei MWG in Gyõr (auf Deutsch Raab) in Ungarn gebaut. Die elektrische Ausrüstung des Typs stammt von der Union-Elektricitäts-Gesellschaft, deshalb wird die Serie Union genannt. Weitere "Unionwagen" haben auch die Firmen Werkspoor und Van der Zypen&Charlier gebaut. Rechts sehen wir die "Werbungstrassenbahn", mit grossen Reklamentafel auf den Seiten, und Lautsprecher auf dem Dach. Das ist schon ein logischer Weg, Geld fürs Museum zu machen!

Der Platz in den Hallen war eng, ich konnte diesen PCC nicht im ganzen auf einem Bild kriegen, hier ist also Bug und Heck.

Links: Beiwagen 1810 (Typ "c")  aus Wien. Was der offene Beiwagen rechts ursprünglich war, weiss ich leider nicht.

DÜWAGs in der Reihe: die Triebwagen 1602 und 1605 kamen aus Rottderdam.

Ich bin leider nicht sicher, was aus der Remise Tollenstraat geworden ist. Auf dem "StreetView" von Google Maps sieht das Gelände so aus:


Grössere Auflösung

Schade!

Das Gelände der Museumslinie der EMA

Seit dem Siebziger hat Amsterdam eine vom Stadtnetz völlig unabhängige Museumslinie, die aus einer aufgelassenen Eisenbahnstrecke umgebaut wurde. Heutzutage ist diese Strecke etwa 7 lang zwischen dem ehemaligen Bahnhof Harlemmermeerstation und Bovenkerk. Der Verein "Electrische Museumtramlijn Amsterdam" betreibt die Linie und die Anlagen, die nach der Räumung der Remise Tollenstraat einige der heimatlos gewordenen Fahrzeuge aufnehmen musste.

Der Grund meines Besuches ausserhalb eines Betriebstages (die Linie wird in der Touristensaison sonntags befahren) waren die ex-Budapester Strassenbahnwagen 2624 und 2964, die wir ungarischen Strassenbahnfreunde gern wieder in Ungarn gehabt hätten. Es war aber auch lehrreich, den Verein bei der "Hintergrundarbeit" zu sehen, denn es steckt viel Mühe hinter den vielen fahrfähigen Fahrzeuge. Links sehen wir das Bahnhofsgebäude. Die Wagenhallen des Vereins (rechts) befinden sich etwa hundert-zweihundert Meter hinter dem Bahnhofsgebäude. Die Gleise hier sind nicht elektrifiziert, es gibt mit Dieselmotoren versehene Triebwagen, die beim Transport zur Museumsstrecke benutzt werden.

Links sehen wir einen Hamburger Triebwagen (Falkenried,1953) in einer der Hallen. Soviel ich weiss besitzen die Vereinsmitglieder die Wagen (oder zumindest ein Teil von ihnen), und arbeiten an ihnen in ihrer Freizeit. Aus Graz stammt dieser SGP Triebwagen rechts (Bj. 1949).

Tw 1024 ist ein klassischer PCC (gebaut 1952 vom La Brugeoise) aus Den Haag mit den charakteristsichen "Standee Windows". Hier steht der Wagen wohl noch vor der Aufarbeitung, aber ein Paar Jahre später hatte ich die Gelegenheit, mit diesem Wagen zu fahren, und es war schön!

In einer anderen Halle arbeitete man an älteren Wagen. Der offene Beiwagen rechts ist ein Nachbau, aber das hätte ich von mir nie sagen können.

Ein Teil des Gelände funkzionierte abgezaunt als Abstellshof , hier standen etliche zur Zeit nicht benutzte Wagen: teils einheimische Fahrzeuge, aber auch ein weiterer PCC, ein Wagen der Lokalbahn Wien-Baden, und zwei Wagen aus Budapest. Die elfenbeinfarbige Tram in der Mitte des zweiten Bildes ist wahrscheinlich der 2xTw 224 aus Kassel.

Der Budapester Tw 2964 hat schon einen bewegten Lebenslauf: er wurde 1904 von der Firma Schlick Budapest für die Strassenbahngesellschaft BVVV gebaut, als Nr. 480. Später wurde der Wagen auf 2944 umnummeriert, noch später - als eine Hälfte eines Zwillingszuges - auf 2964. Der um 1980 ausrangierte Wagen wurde für Filmdreharbeiten als ZR-Einzeltriebwagen in einen unechten Zustand umgebaut. 1986 kaufte ihn ein niederländischer Strassenbahnfan, aber nach wenigen Fahrten in Amsterdam wurde das Fahrzeug abgestellt. 2005 musste man auf dem EMA-Gelände für die Wagen aus Remise Tollenstraat Platz machen, dann gelang es uns ihn nach Debrecen zu kriegen.

Der Debreziner Verkehrsbetrieb setzte den Wagen in einen herrlichen Zustand als HTw 260 - seitdem ist er auf Sonderfahrten und während Feierlichkeiten in dieser ost-ungarischen Stadt zu sehen.

Die andere "Ungarin" war der Tw 2624, der vom Schlick-Nicholson 1906 ebenfalls für die BVVV gebaut wurde. Allerdings bekam dieser Wagen um 1960 einen neuen Wagenkasten in Stahlbauweise. Etwa zu gleicher Zeit als der Tw 2964 gelang der Wagen nach Amsterdam.

2004 wurde er vom BKV nach Budapest zurückgebracht, seitdem wartet er auf eine Erneuerung, die bis Anfang 2010 leider noch nicht stattgefunden hat.

Ausser diesen gab es noch eine Menge interessanten Wagen hier, wie der Prager EDHMP 352 (Ringhoffer/CKD, 1915), ein voller M-Zug aus Wien, ein weiterer Wiener Tw (Typ K), und jede Menge niederländische Trams, wie aber schon gesagt, wusste ich es damals nicht, dass ich das besser dokumentieren soll...

Vielen Dank an Willem Ballman und die Mitglider der EMA!


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