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Das andere Heim der TW6000 in Budapest:
Remise Zugló
Ich möchte mich bei der Abteilung für Kommunikation der Budapester Verkehrsgesellschaft BKV wegen ihrer grosszügigen Hilfe beim Organisieren dieses Besuches bedanken! Da meine Webseite über Remise Száva, das Zuhause der meisten TW6000er der BKV so etwas wie ein Erfolg war, zeige ich jetzt ein Paar Bilder von dem anderen Depot, wo sich die ex-Hannoversche Trambahnen aufhalten. Dieses befindet sich am Bosnyák tér, wo die Linien 3 und 62 fahren, aber wo auch heute noch die Spuren der ehemaligen 44er zu sehen sind. Diese Remise ist zwar kleiner als Száva, betreibt aber nur TW6000er für die Linien 3, 62 und 69. Ausserdem befinden sich hier diejenige Wagen, die entweder vor der Aufarbeitung/Zerlegung stehen, oder für museologische Erhaltung ausgewählt wurden, aber sich noch nicht in einem zur Schau stellbaren Zustand befinden. Die grössere Halle der zwei ist wo die TW6000 wohnen... ... und natürlich einige anderen Vehikel auch, wie zum Beispiel die Schneekehre Nummer 7141. Normalerweise ist jeder Remise eine Schneekehre zugeordnet, aber diese gehört eigentlich Remise Baross, und wird hier nur vorübergehend gelagert. Hinter ihr steht ein 3600er, also ein "Stuka", leider in einem schlechten Zustand. Schade eigentlich, da dieser Wagen in 1939 sehr modern und zukunftsweisend war! In Zugló gibt es puritanischere Umstände... ... für die ehemaligen Stadtbahnwagen, die jetzt als normalen Strassenbahnwagen benutzt werden Leider hatte ich kein Stativ dabei, die Bilder sind also ein bisschen zu dunkel gelungen. Wie man auch hier sehen kann, stehen die abgestellten Altwagen in der anderen Hälfte der Halle. Das sind meistens UVs, die aus dem Bestand gelöscht, aber noch nicht verschrottet wurden, aber auch die eigene Schneekehre der Remise, Nummer 7140 steht dort. Und hinter ihnen alte historischen Wagen, Güterwagen, usw - aber die waren leider schlecht fotografierbar. In der Mitte: UV-Beiwagen Nummer 6000, ausgewählt für museale Erhaltung. Hinter ihnen das blaue Ding ist der historische Wagen 1522, der irgendwann auch renoviert werden müsste. Nummer 3201 is der zweite UV Triebwagen (der erste, Nummer 3200 ist immer noch im Verkehr). Er is schon aus dem Bestand gelöscht, aber man ist noch nicht sicher, was mit ihm passieren soll. Hat hier jemand zufällig Lust auf so einem historischen Prachtstück? Vor ein Paar Monaten fuhr noch der Wagen, und als Einrichtungswagen (Türe auf beiden Seiten, aber Fahrerstand nur vorne) ist er auch allein gut brauchbar! Der letzte der modernisierten, zweirichtungs-UVs - MUV genannt - wurde durch Vermittlung von Verkehrsamateure und Eingriff des Verkehrsmuseums gerettet. Leider ist dieser Wagen zur Zeit nicht funktionsfähig, und die BKV ist auch nicht in der Lage, ihn zu restaurieren. Falls ein guthabender und mutiger Unternehmer das lesen sollte: die Wagen, mit denen man Nostalgie- und Sonderfahrten machen könnte, gibt es in Budapest, aber man müsste eine Nostalgiegesellschaft in Zusammenarbeit mit der BKV gründen, und dann die Fahrzeuge in Ordnung kriegen. Ich kann und darf natürlich nicht im Namen der BKV sprechen (und tue das auch nicht), aber wir Verkehrsamateure schafften es bisher nicht, genug Geld aufzutreiben, damit es in Budapest endlich einen Nostalgiebetrieb geben kann :( Aber spazieren wir langsam nach draussen... ... in Richtung der anderen, kleineren Halle. Es gibt natürlich auch einen direkten Übergang zwischen den Hallen, aber ich wollte die kleinere Halle auch von aussen zeigen ;) In diese Halle können zur Zeit wegen irgendwelchen technischen Gründen keine TW6000 reinkommen, sie wird also als UV-Werkstatt benutzt, weil die Hauptwerkstatt Fehér út sich jetzt nicht mehr mit UVs beschäftigt. Nur noch zwei Wagen, und es gibt keine HU mehr für den Typ, nur kleinere fällige Reparaturen und Prüfungen :( Dieser im Bild wurde aber zumindest schön schick gemacht, auch von aussen. Ein kleines Geheimnis: obwohl Budapest's Schienennetz so gebaut wurde, dass das Meiste von ihm auch von Eisenbahnwagen (Waggons) benuzt werden konnte, und deshalb die Reifen der Strassenbahnen ein breites Profil hatten (siehe links), hatte das ursprüngliche UV-Drehgestell vom Jahre 1956 schmale Räder (siehe rechts). Und das Schienennetz ist immer noch nicht einheitlich: UVs mit schmalen Reifen dürfen deshalb manchen Abschnitten nicht befahren (wie zum Beispiel die äussere Strecke der Linien 41 oder 47). Und eine wirkliche Spezialität: ein UV-Simulator aus den siebzigern! Was jetzt kommt, war auch für mich eine Überrasschung. Ich wusste, dass es irgendwo einen Computergesteuerten UV-Simulator gibt, aber dass es auch eine elektromechanische Vollsimulator gibt, war für mich neu! Und hier is er: alle elektrischen Teilen eines UVs, funktionsfähig zusammengebaut in den siebzigern von hier arbeitenden Mechanikern. Das hier ist der Fahrerstand (-sitz), mit allem drum und dran. Leider funktioniert dieses Prachtstück jetzt nicht mehr, aber einmal hat er es getan! Also wenn man den Kleinspannungskontroller betätigte... ... stellten sich die Fahr/Brems- und Vorne/Rückwärts-Weizen entsprechend ein... ... und schalteten die Kontaktoren (Schützen) die Resistoren... ... ein oder aus im Schaltkreis, was auf dieser Tabelle hier befolgbar war. Die Traktionsmotoren und die 600 Volts gab's im Simulator natürlich nicht, das Ganze sollte lediglich das Funktionieren der Kleinspannungsanlagen (inklusive Glühbirnen für die innere Beleuchtung, Scheinwerfer, u.s.w.) nachahmen. Das war das Gehirn des Simulators: ein simpler analoger Zielcomputer aus Transistoren und Dioden. Und so beenden wir unser Besuch in Remise Zugló: vor dem selten benutzten zweiten Tor fährt eben ein TW6000 auf die Linie 3 in der Nagy Lajos király útja. Hoffentlich hat euch das virtuelle Besuch gefallen! © Ákos
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